logo

Fluorfreie Schaum-Löschmittel

Fluor in Lösch-Schäumen

Feuerlöscher mit dem Löschmittel Schaum sind seit vielen Jahren die beliebtesten Feuerlöscher für den Einsatz in nahezu allen Innenräumen. Die Gründe hierfür sind hohe Löschleistung, ein breites Anwendungsspektrum sowie geringe Sekundär- und Folgeschäden bei einem eventuellen Löscheinsatz. Insbesondere mit der Einführung der Schaumkartuschen-Feuerlöscher, Anfang der 1990er Jahre, wurden die bis dahin üblichen Pulver-Feuerlöscher in Innenräumen abgelöst.

Fluortenside

Fluortenside werden in der Industrie für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt. Sie werden genutzt, um die Oberflächenspannung zu verringern, wodurch sich mit Substanzen (in der Regel Flüssigkeiten) mischen lassen, die normalerweise nicht einfach gemischt werden könnten. Bekannte Anwendungsfälle gibt es zum Beispiel bei Lacken, Antihaftbeschichtungen von Kochgeschirr, Imprägnierungen für Textilien.

Die Aufgabe der Fluortenside in Lösch-Schäumen

Fluortenside sorgen für die Ausbildung eines wasserhaltigen Films zwischen Schaum und brennbarer Flüssigkeit. Durch die Bedeckung der gesamten Oberfläche brennbarer Flüssigkeiten mit dieser dampfdichten Schaumdecke wird der Sauerstoffzutritt verhindert (Stickeffekt) und die Oberfläche abkühlt (Kühleffekt). Bekannt ist dies auch als AFFF – Aqueous Film Forming Foam (wässriger filmbildender Schaum).

Üblicherweise kommt man mit dem Löschmittel nicht in Kontakt. Lediglich wenn der Feuerlöscher im Notfall, bei einem Brand, eingesetzt werden muss, wird das Löschmittel in die Umwelt gebracht. Ansonsten sorgen gut geschulte Fachleute für einen sicheren Umgang mit den Löschmitteln und gewährleisten eine ordnungsgemäße, umweltgerechte Entsorgung.

Problematik von perfluorierten Kohlenwasserstoffen (PFC)

In den Blickpunkt gerieten diese Verbindungen erst mit dem sogenannten „PFC-Skandal“, bei dem im Hochsauerland mit Industrieabfällen verunreinigte Dünger ausgebracht wurden. Dies hatte zur Folge, dass in den Böden erhebliche Belastungen mit per- und polyfluorierten Fluorkohlenwasserstoffe festgestellt wurden. Durch Ausschwemmungen wurde ein nahegelegener Stausee stark belastet. Die Verbindungen fanden sich dann auch im Blutbild der Bevölkerung im Umland. PFC gelten heute als persistent (nicht biologisch abbaubar), bioakkumulierend (sie sammeln sich in der Nahrungskette und im menschlichen Körper an) sowie toxisch.

Eingeschränkter Einsatz von Fluortensiden in Lösch-Schäumen

Mit bekannt werden der Problematik, wurde der Einsatz von Fluortensiden durch EU-Richtlinien immer weiter eingeschränkt. Einige Verbindungen von Fluortensiden wurden bereits ganz verboten. Die Löschmittel-Industrie hat die Rezepturen für Schaum-Löschmittel immer weiter verbessert und optimiert. So werden heute in herkömmlichen Schaum-Löschmitteln nur noch geringste Mengen sogenannter kurzkettiger (C6-Telomere) Produkte eingesetzt.

Verbot von Fluortensiden in Feuerlöschern?

Organische Fluorverbindungen wurden von der EU als besonders persistent (sich in der Umwelt anreichernd) und größtenteils schäd­lich wirkende Stoffe identifiziert. Auf Basis der bisher erlassenen Ver­ordnungen muss also angenommen werden, dass eine Nutzung von Feuerlöschern mit fluorhaltigen Schaumlöschmitteln mittelfristig nicht mehr möglich sein wird.

Deutschland hat bei der ECHA (Europäische Chemikalienagentur) einen Vorschlag eingereicht, wonach fluorhaltige Substanzen in Feu­erlöschschäumen durch fluorfreie Alternativen ersetzt werden sollen. Es ist davon auszugehen, dass ein Verbot umgesetzt wird.

Wann dies geschehen wird, ist derzeit unklar. Spekulationen gehen von den Jahren 2024 oder 2025 aus. Ob und welche Übergangsfristen es für das Inverkehrbringen oder Vorhalten für den Brandschutz von fluorhaltigen Schaumfeuerlöschern geben wird, ist ebenfalls unklar.

Fluorfreie Alternativen – Selbstverständlich Standard

ECO – Schaumkartuschen-Feuerlöscher mit fluorfreiem Schaumkonzentrat

Unsere Schaumkartuschenlöscher SK6BS ECO, SK9BS ECO, SK6CS ECO, SK9CS ECO, SK6DS ECO sowie SK9DS ECO bieten wir bereits jetzt mit einem fluorfreien Schaumlöschmittel an. Dieses Löschmittel erzielt ähnliche Leistungen wie herkömmliche Schaum-Löschmittel. Am Normobjekt erreichen diese Löschgeräte, mit 6 Liter Inhalt, die Ratings von 34A und 144 B, dies entspricht 9 Löschmitteleinheiten (LE).

Durch die getrennte Aufbewahrung des Löschmittels in einer Konzentratkartusche wird zudem das Schaummittel nur dann mit dem Wasser vermischt, wenn der Feuerlöscher im Notfall benutzt werden muss. Ansonsten können die geringen Schaummengen einfach und umweltfreundlich entsorgt werden.

Fluorfreie Kartuschenlöscher - Keine Sonderlösungen, sondern Standard.

Bio+ mit BerkiCold

Bereits seit vielen Jahren haben wir Feuerlöscher mit dem Schaum-Löschmittel BerkiCold im Programm. Diese werden als sogenannte Fettbrand-Feuerlöscher bezeichnet, sind jedoch auch für die Brandklasse B zugelassen. Mit einem Rating von 13A und 144 B (6 Löschmitteleinheiten – LE) ist der Si6BS Bio+ nach ASR A2.2 auf die Grundausstattung anrechenbar.
BerkiCold ist zudem ein wahrer Allrounder. Es löscht Brände der Brandklasse A (feste Stoffe), Brandklasse B (flüssige Stoffe) und Fettbrände (Brandklasse F). Darüber hinaus ist BerkiCold auch für Lithium-Ionen-Akkus geeignet, da es über hervorragende Kühleigenschaften verfügt. BerkiCold ist vollkommen Fluor frei und nicht schädlich für Mensch, Tier und Umwelt.

Auf aktuellem Stand durch regelmäßigen Service

Durch den regelmäßigen Löschmitteltausch, der bei Schaum-Feuerlöschern unabdingbar ist, können auch viele ältere DÖKA Schaumkartuschenlöscher auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. D.h. selbst wenn Sie erst vor kurzem einen neuen DÖKA Schaumkartuschenlöscher gekauft haben sollten, ist dieser Zukunftssicher. Durch die Löschmittelkartusche kann das Schaummittel einfach ausgetauscht werden, und das alte Löschmittel wird durch Ihren Kundendienst sicher und umweltgerecht entsorgt.

DÖKA Fluor freie Feuerlöscher

PFAS - Begriffe

PFAS (auch bekannt als PFC) sind eine Gruppe von Industriechemikalien, die etwa 4700 Substanzen umfasst. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften werden sie seit langer Zeit in vielen Industriebereichen und auch im Haushalt weit verbreitet eingesetzt.

In Schaumlöschmitteln werden insbesondere folgenden Stoffe eingesetzt (Chemiker sehen uns die sehr vereinfachte Ausdrucksweise bitte nach)
 

PFOS (Perfluoroctansulfonsäure) und
PFOA (Perfluoroctansäure)

PFOS verwendet in der chemischen Zusammensetzung so genannte C9-C14 Ketten. In PFOA werden die etwas kürzeren C8 Ketten verwendet.
Weder PFOS noch PFOA wird heute noch in Schaumlöschmitteln eingesetzt. Bei regelmäßiger Instandhaltung mit zugehörigem Löschmittelaustausch sind diese Stoffe nicht mehr in Feuerlöschern vorhanden.
 

PFHxA (Perfluorhexansäure)

Hier werden die sogenannten kurzen C6-Ketten eingesetzt. Diese Löschmittel sind, unter den fluorhaltigen Löschmitteln, noch immer Stand der Technik.
Diese Stoffe entsprechen der EU-Verordnung 757/2010 und halten die dort festgelegten Grenzwerte ein, bzw. unterschreiten diese bei weitem. Der Einsatz ist, Stand heute, noch bis 2025 erlaubt.